Anfang Oktober hat der Zoll etwa 150 Friseurläden in Köln und Umgebung überprüft, um gegen Schwarzarbeit und Lohndumping zu ermitteln. Dabei kamen Zustände ans Tageslicht, die einen schon wieder fassungslos machen. In Einzelfällen wurden Stundenlöhne von nur 1,50 Euro festgestellt!! In NRW gibt es einen Tarifvertrag für ausgebildete Friseure mit einem Mindestlohn von 7,60 Euro.
Von allen Seiten kommt nun starke Kritik. Gewerkschaftssekretär Ralf Hübsch (ver.di) fordert ein härteres Vorgehen gegen die entsprechenden Arbeitgeber: „Die Strafen müssen höher sein. Derzeit zahlen die Betriebe vielleicht ein paar tausend Euro, wenn solche Fälle aufgedeckt werden. Das tut denen in dem Moment vielleicht weh, aber langfristig rechnet sich das für sie, weil sie Löhne und Sozialabgaben sparen„.
Die Gewerkschaften haben hier die Arbeitgeberverbände an ihrer Seite. Verbandschef Harald Esser: „Wir machen doch keine Tarifverträge, dass sie sofort wieder umgangen werden.“
Auch wenn es sich vielleicht nur um einzelne schwarze Schafe gehandelt hat: Wie in vielen anderen vergleichbaren Fällen, könnten die Verbraucher hier etwas bewirken, in dem sie Läden mit solchen miserablen Arbeitsbedingungen ganz einfach meiden. Denn: „Wo ein Haarschnitt nur fünf Euro kostet, werden sicher keine Tariflöhne gezahlt“, so Verbandschef Esser.
Peter
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