Hätten Sie es gewusst? Fast jeder vierte Deutsche hatte schon einmal eine Beziehung mit einem Arbeitskollegen. Das geht aus einer Stepstone-Umfrage hervor. Befragt wurden 1300 Fach- und Führungskräfte. Die Mehrheit der Befragten (77 %) gab an, den Partner außerhalb der Arbeit kennengelernt zu haben. 23 % waren im Kollegenkreis bereits liiert.
Verwunderlich ist das Ergebnis nicht. Denn die Bedingungen, im Büro einen potentiellen Partner kennenzulernen sind äußerst günstig, da man zwischen Kopierer und Kantine viel Zeit miteinander verbringt. Nicht umsonst wird der Arbeitsplatz in dieser Hinsicht oft als „Heiratsmarkt Nummer eins“ bezeichnet. Für die frischverliebten Paare ist das meist auch wunderschön. Für die übrigen Mitarbeiter kann jedoch eine Liebe unter Kollegen zur Last werden. Um das zu verhindern rät Stepstone liierten Mitarbeitern, einige Regeln zu beachten. Dabei ist Zurückhaltung das oberste Gebot: Ein Flirt sollte erst dann bekannt gemacht werden, wenn sich eine ernste Beziehung entwickelt. Grundsätzlich sollten keine privaten E-Mails innerhalb der Firma verschickt werden und Paare sollten auch Händchenhalten, Knutschereien etc. im Betrieb unterlassen. Besonders belastend für das Umfeld kann eine Beziehung zwischen einem Mitarbeiter und dessen Vorgesetzten sein. In diesem Fall wird empfohlen, über eine Versetzung oder einen Jobwechsel nachzudenken, um Interessenkonflikte zu vermeiden.
Rechtlich gesehen steht der Pärchenbildung im Büro nichts im Wege. „Beziehungen unter Kollegen sind grundsätzlich erlaubt. Denn das Verbot einer Partnerschaft würde in das allgemeine Persönlichkeitsrecht eingreifen“, sagt Anne Krieger, Manager Human Resources bei der Stepstone Deutschland GmbH. Interne Unternehmensrichtlinien, die Liebesbeziehungen untersagen, sind daher nichtig. Allerdings nur, solange dadurch nicht der Betriebsfrieden gestört wird oder sonstige Probleme innerhalb der Arbeit auftreten. Dann darf auch schon mal abgemahnt werden.
Übrigens haben 10 % der Befragten, nachdem sie fündig geworden sind, die Stelle gewechselt. Keine schlechte Idee, und das nicht nur, um Spannungen im Betrieb zu vermeiden. Erfahrungen haben gezeigt: Paare funktionieren nur selten privat und beruflich. Um der Liebe eine echte Chance zu geben, sollte man eine solche Lösung zumindest in Betracht ziehen.
Ines H.
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