Mit dem Slogan „Samstags gehört Vati mir“ warb der Deutsche Gewerkschaftsbund DGB, 1956 für die Einführung der Fünf-Tage-Woche. Diese wurde in den meisten Wirtschaftsbereichen innerhalb der folgenden zehn Jahre erfolgreich umgesetzt. Auch heute ist die Fünf-Tage-Woche für die Mehrheit der deutschen Arbeitnehmer nach wie vor Realität. Nur am Samstag, da gehört mir der Vati, und wahlweise auch die Mutti, schon längst nicht mehr…
Denn für eine wachsende Zahl von Arbeitnehmern ist dieser Tag mittlerweile zu einem ganz normalen Arbeitstag geworden: Über 45 Prozent aller Beschäftigten sind am ersten Tag des herkömmlichen Wochenendes für ihren Arbeitgeber tätig. Das ergab eine Auswertung des WSI-Instituts in der Böckler-Stiftung. Freie Tage fallen heutzutage für Arbeitnehmer häufig nicht mehr auf Samstag oder Sonntag, sondern immer öfter auf ganz normale Wochentage.
WSI-Experte Alexander Herzog-Stein sieht diese Entwicklung kritisch, denn das Wochenende verliere so seine Bedeutung als gesellschaftliche Zeitinstitution. Es werde zunehmend schwieriger, Familien- und Sozialleben zu organisieren. Zudem würde sich im Kielwasser der Samstagsarbeit auch schon die Sonntagsarbeit ausbreiten. Immerhin 26 Prozent, also schon jeder Vierte, arbeitet bereits an diesem Tag!

Bildquelle: Böckler Impuls 20/2009
Peter
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