Die Frauenquote ist schon lange in der politischen Diskussion. Vieles hat sich durch sie in unserer Gesellschaft verändert: Wir haben eine Bundeskanzlerin, eine Frau war Vorsitzende der EKD und in Thüringen regiert seit mehreren Monaten eine Ministerpräsidentin. Selbst bei den Betriebsratswahlen wird das Minderheitengeschlecht gesetzlich geschützt ( § 15 Abs. 2 BetrVG) – wovon in einigen Betrieben sogar auch Männer profitieren. Als erstes Dax-30-Unternehmen hat nun die Deutsche Telekom für die Führungsebene eine Frauenquote eingeführt: Bis 2015 sollen weltweit 30 Prozent der Telekom-Führungspositionen in Frauenhand sein.
Es gibt sie also: Die Frauen in Führungspositionen. Aber im Verhältnis gesehen sind es immer noch viel zu wenig. Was aber fast noch schlimmer ist: Frauen verdienen für die gleiche Arbeit im Schnitt immer noch weniger Geld als ihre männlichen Kollegen. Und das obwohl wir im Grundrechtskatalog des schon über 60jährigen Grundgesetzes in Art. 3 Abs. 2 Satz 1 die Gleichheit von Mann und Frau fest verankert haben. Zusätzlich schützt sogar noch das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz vor Benachteiligungen auf Grund des Geschlechts im Arbeitsalltag. Und trotzdem holpert es noch…
Da liegt der Schluss nahe, dass Männer eben lieber Männer fördern – so hat es zumindest die ZDF-Nachrichtensprecherin Petra Gerster in einem Welt-Interview treffend formuliert. Nichts desto trotz: Die eingeschlagene Richtung ist richtig und auch in der Arbeitswelt wird die Gleichberechtigung ankommen, da bin ich mir sicher.
Thomas
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