Wenn die Angst um den eigenen Arbeitsplatz ganz besonders im Mittelpunkt steht, so wie das bei vielen Arbeitnehmern seit Beginn der Wirtschaftskrise im letzten Jahr der Fall sein dürfte, verlieren sich manche Dinge wie von selbst aus dem Blickfeld. Die allgemeine Hartz IV-Situation zum Beispiel. In der Krise kann man das schon mal vergessen, dabei entwickelt sich der Hartz IV-Fall immer mehr zum Normalfall. Oder wie soll man es sonst nennen, wenn zwischen 2005 und 2007 beinahe 12 Millionen Menschen in diesem Land diese Art der staatlichen finanziellen Grundsicherung durchgehend oder zeitweise erhalten haben?
Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) veröffentlichte vor kurzem erneut eine Studie zu diesem Thema, bei der sie vor allem auf die Bezugsdauer und die wiederholte Bedürftigkeit abstellte. Hauptaussage: Acht von zehn Arbeitslosengeld II-Empfängern beziehen dieses schon länger als ein Jahr. Besonders gefährdet um in diesem Teufelskreis steckenzubleiben, sind die Alleinerziehenden. Grausame Zahlen: Die Hälfte von ihnen benötigt die Hartz IV-Unterstützung auch nach drei Jahren immer noch oder schon wieder.
Hartz IV ist immer mehr geprägt von langer Bezugsdauer und wiederholtem Rückfall in die Bedürftigkeit: ein echtes Trauerspiel.
Peter
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